06.03.2017 |
von Sebastian Ornter
Kälberfütterung mittels Sauertränke – Was ist zu beachten?
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Am Beginn des Lebens eines Kalbes steht immer die Versorgung mit Biestmilch: Ein Kalb kommt ohne immunologischen Schutz auf die Welt und hat noch keine Immunabwehr entwickelt. Der Schutz vor Krankheiten ist alleinig durch die ausreichende Aufnahme von Kolostrum gewährleistet.
Die erste Kolostrumgabe muss innerhalb der ersten Stunden erfolgen, da die Aufnahmefähigkeit für die Immunglobuline durch die Darmwand des Kalbs rasch sinkt und nach rund einem Tag kaum mehr möglich ist. In den ersten 3 Lebensstunden sollte ein Kalb mindestens 2 Liter Kolostrum aufnehmen um die Immunabwehr sicherzustellen. Bei der Kolostrumgabe ist es wichtig auf die Qualität des Kolostrums zu achten, dabei gilt grundsätzlich je länger die Mutter des Kalbs im Stall steht umso besser. Für die weitere Fütterung der Kälber gibt es nun verschiedene Verfahren, einerseits die klassische Warmtränke mit rationierten Gaben bei 2-3mal täglicher Fütterung, sowie die beiden Sauermilchtränkeverfahren Joghurttränke und ansäuern mittels einer Säure.
Bei der klassischen Warmtränke ist auf eine ausreichende Tränketemperatur (38°C) zu achten, um die rasche Gerinnung der Milch im Labmagen des Kalbs zu gewährleisten, außerdem dürfen keine zu großen Mengen auf einmal verfüttert werden, da ansonsten Probleme mit Durchfall auftreten können. Durch die rationierte Fütterung werden die Kälber oftmals nur unzureichend mit Milch versorgt und damit kann das Wachstumspotential der Kälber nicht vollständig ausgeschöpft werden. Neben den Nachteilen für das Kalb ist die Warmtränke durch das Erwärmen und das penible Einhalten der Tränketemperatur relativ arbeitsintensiv.
Die erste Kolostrumgabe muss innerhalb der ersten Stunden erfolgen, da die Aufnahmefähigkeit für die Immunglobuline durch die Darmwand des Kalbs rasch sinkt und nach rund einem Tag kaum mehr möglich ist. In den ersten 3 Lebensstunden sollte ein Kalb mindestens 2 Liter Kolostrum aufnehmen um die Immunabwehr sicherzustellen. Bei der Kolostrumgabe ist es wichtig auf die Qualität des Kolostrums zu achten, dabei gilt grundsätzlich je länger die Mutter des Kalbs im Stall steht umso besser. Für die weitere Fütterung der Kälber gibt es nun verschiedene Verfahren, einerseits die klassische Warmtränke mit rationierten Gaben bei 2-3mal täglicher Fütterung, sowie die beiden Sauermilchtränkeverfahren Joghurttränke und ansäuern mittels einer Säure.
Bei der klassischen Warmtränke ist auf eine ausreichende Tränketemperatur (38°C) zu achten, um die rasche Gerinnung der Milch im Labmagen des Kalbs zu gewährleisten, außerdem dürfen keine zu großen Mengen auf einmal verfüttert werden, da ansonsten Probleme mit Durchfall auftreten können. Durch die rationierte Fütterung werden die Kälber oftmals nur unzureichend mit Milch versorgt und damit kann das Wachstumspotential der Kälber nicht vollständig ausgeschöpft werden. Neben den Nachteilen für das Kalb ist die Warmtränke durch das Erwärmen und das penible Einhalten der Tränketemperatur relativ arbeitsintensiv.
Joghurttränke
Bei der Joghurttränke wird die Milch zu Joghurt fermentiert, dies bietet für das Kalb und den Betreuer Vorteile: Durch die Fermentation zu Joghurt ist es nicht mehr nötig die Milch bei exakt 38°C zu vertränken, sondern dies kann bei Raumtemperatur geschehen.
Durch die Joghurtkulturen wird Milchzucker zu Milchsäure umgewandelt und dadurch der pH-Wert der Milch gesenkt. Bei korrekter Zubereitung der Joghurttränke muss die Milch angenehm säuerlich riechen, keinesfalls darf sie einen fauligen oder stechenden Geruch aufweisen, dann ist die Milch sofort zu entsorgen und ein neuer Joghurtstamm anzusetzen.
Zubereitung der Joghurttränke:
Bei der Joghurttränke muss zu Beginn ein sogenanntes Stammjoghurt angesetzt werden, wobei zirka 500 Gramm Naturjoghurt mit 10 Liter warmer Vollmilch vermischt und bei Zimmertemperatur rund 24 Stunden gelagert werden müssen. Mit diesem Stammjoghurt wird dann die eigentliche Joghurttränke angesetzt. Dazu wird die nötige Tränkemilch mit zirka 10-20% der Gesamtmenge Joghurt versetzt.
Beispiel:
50 Liter Tränkemilch – 10 Liter Joghurtstamm. Diese Milch wird dann bei rund 15-20°C von einer zur nächsten Mahlzeit bebrütet.
Zu beachten ist, dass immer rund 10-20% Restmenge für das überimpfen des Joghurts zur nächsten Mahlzeit zurückzubehalten werden müssen. Der Einsatz von Biestmilch ist möglich, diese kann durch die Fermentation sogar besser verwertet werden da sie länger haltbar ist. Wichtig ist es keine Hemmstoffhaltige Milch zu verwenden, da dadurch die Joghurtbildung gestoppt wird und der Joghurtstamm kippt. Die Joghurtmilch kann von der Menge her entweder nach dem gewohnten rationiertem Tränkeplan oder zur freien Aufnahme vertränkt werden. Zu Beginn erhalten die Kälber drei Tage reines Kolostrum, ab dem dritten Tag wird begonnen Joghurt in steigenden Anteilen zur Tränke hinzuzumischen, bis die Kälber mit einer Woche reines Joghurt erhalten.
Beispiel:
50 Liter Tränkemilch – 10 Liter Joghurtstamm. Diese Milch wird dann bei rund 15-20°C von einer zur nächsten Mahlzeit bebrütet.
Zu beachten ist, dass immer rund 10-20% Restmenge für das überimpfen des Joghurts zur nächsten Mahlzeit zurückzubehalten werden müssen. Der Einsatz von Biestmilch ist möglich, diese kann durch die Fermentation sogar besser verwertet werden da sie länger haltbar ist. Wichtig ist es keine Hemmstoffhaltige Milch zu verwenden, da dadurch die Joghurtbildung gestoppt wird und der Joghurtstamm kippt. Die Joghurtmilch kann von der Menge her entweder nach dem gewohnten rationiertem Tränkeplan oder zur freien Aufnahme vertränkt werden. Zu Beginn erhalten die Kälber drei Tage reines Kolostrum, ab dem dritten Tag wird begonnen Joghurt in steigenden Anteilen zur Tränke hinzuzumischen, bis die Kälber mit einer Woche reines Joghurt erhalten.
Kalt-Sauer-Tränke
Bei der Kalt-Sauer-Tränke kommt anstatt der Joghurtfermentation eine Säure zum Einsatz, um den pH-Wert zu senken. Dies kann entweder ein Firmenprodukt oder eine verdünnte organische Säure sein, wobei Firmenprodukte aufgrund der einfacheren Handhabung vorzuziehen sind. Bei der Ansäuerung soll ein pH-Wert von 5,5 erreicht werden, dieser kann mit Hilfe von pH-Wert Teststreifen kontrolliert werden. Die so angesäuerte Milch kann dann bei Raumtemperatur vertränkt werden, muss daher nicht gewärmt werden. Die Milch wird die ersten drei Wochen zur freien Aufnahme vertränkt, dabei ist es wichtig die Kälber in Einzelboxen oder Iglus zu halten um die Aufnahme der Milch kontrollieren zu können. Nach der ersten Biestmilchgabe, welche noch ungesäuert und gewärmt vertränkt wird, wird dem Kalb bei der zweiten Gabe bereits angesäuerte "kalte" Milch angeboten, wobei der Eimer ständig beim Kalb bleibt und von einer zur nächsten Mahlzeit immer eine geringe Restmenge Milch im Eimer verbleiben soll, welche dann an ältere Kälber vertränkt wird. Durch den ständigen freien Zugang zur Milch trinken die Kälber nur kleine Mengen auf einmal, die Gefahr von Durchfallerkrankungen wird so minimiert. Bereits nach einigen Tagen werden von den Kälbern große Mengen an Milch aufgenommen, mit einer Woche sind über 10 Liter pro Tag keine Seltenheit. Nach 3 Wochen werden die Kälber auf rationierte Tränke umgestellt, daher wird den Kälbern nur noch zweimal am Tag eine rationierte Menge Milch angeboten, zum Beispiel 4 Liter pro Mahlzeit und diese bis zum geplanten Absetztermin stetig reduziert, wobei die Milch weiterhin angesäuert ohne vorheriges Wärmen angeboten wird.
Wasser muss allen Kälbern unabhängig vom Tränkesystem ab dem ersten Tag zur freien Aufnahme angeboten werden, Kraftfutter und Heu sollte ab der zweiten Woche zur Verfügung stehen, wobei in der Zeit, in der die Milch zur freien Aufnahme angeboten wird, nur geringe Mengen davon gefressen werden, danach kommt es jedoch zu einem raschen Anstieg der gefressenen Kraftfutter- und Heumenge. Ziel sollte es sein, dass die Kälber zum Entwöhnen rund 1-1,5kg Kraftfutter pro Tag fressen. Silagen sollten erst nach dem Absetzen der Milch angeboten werden.
Wasser muss allen Kälbern unabhängig vom Tränkesystem ab dem ersten Tag zur freien Aufnahme angeboten werden, Kraftfutter und Heu sollte ab der zweiten Woche zur Verfügung stehen, wobei in der Zeit, in der die Milch zur freien Aufnahme angeboten wird, nur geringe Mengen davon gefressen werden, danach kommt es jedoch zu einem raschen Anstieg der gefressenen Kraftfutter- und Heumenge. Ziel sollte es sein, dass die Kälber zum Entwöhnen rund 1-1,5kg Kraftfutter pro Tag fressen. Silagen sollten erst nach dem Absetzen der Milch angeboten werden.