27.07.2016 |
von Stefan Neubauer
Jetzt ist Begrünungszeit
Die Beweggründe für den Anbau von Begrünungen sind unterschiedlich. Neben dem Humusaufbau, der Verbesserung der Bodenstruktur, dem Erosionsschutz und das Erlangen von Öpul-Prämien spielt ebenfalls die Erfüllung von Greeningauflagen bei vielen Betrieben eine Rolle. Die Methode der Bodenbearbeitung richtet sich vor allem danach, wie im Folgenden mit der Begrünung umgegangen wird. Wird die Begrünung wieder untergepflügt, so reicht seichtes Grubbern. Mit einem Flügelschargrubber oder Feingrubber kann die Ackerfläche nur wenige Zentimeter tief und möglichst einheitlich bearbeitet werden. Das Begrünungssaatgut soll auf der unbearbeiteten Schicht zu liegen kommen, damit es mit Feuchtigkeit versorgt wird und rasch keimen kann.
Mulchsaat
Dient die Begrünung allerdings einer Mulchsaat für die folgende Hauptkultur, so soll jetzt eine tiefe Bodenbearbeitung erfolgen, weil im Frühjahr maximal noch eine seichte Bearbeitung durchgeführt wird. Die Wurzeln der Begrünung stabilisieren dabei den lockeren Boden über den Winter, sodass er nicht zusammensitzt. Für diese tiefe Lockerung eignen sich Grubber mit engem Stichabstand und schmalen Scharen am besten. Beim Grubbern ist auch immer auf trockene Bodenverhältnisse zu achten, damit es zu keinen Schmierschichten kommt. Eine teure Methode stellt ein Pflugeinsatz mit anschließender Saatbeetbereitung dar. In Hanglagen wird jetzt im Sommer aber davon abgeraten, weil ein hohes Erosionsrisiko durch Gewitter besteht. Sind bereits Verdichtungen vorhanden, bestehen jetzt im Sommer gute Chancen auf einen Einsatz von Tiefengrubber. Diese dürfen nur bei trockenen Verhältnissen im Unterboden eingesetzt werden, weil es ansonsten wieder zu Verschmierungen kommt. Die Lockerung sollte dabei nur bis wenige Zentimeter unterhalb des verdichteten Bereiches erfolgen.
Begrünungsmischungen
Mischungspartner haben unterschiedliche Ansprüche an Saatbeet und Wasserverhältnisse und bieten so eine höhere Sicherheit beim Feldaufgang. Außerdem weisen Mischungen einen geringeren Schädlingsbefall auf. Im Öpul und beim Greening werden meistens drei Partner verlangt. Bei der Aussaat von Mischungen ist allerdings auf eine Entmischung des Saatgutes zu achten, eventuell macht es Sinn für groß- und kleinkörnige Samen unterschiedliche Säkästen zu verwenden. Achtung auch bei großkörnigen Leguminosen: Sie brauchen eine tiefe Saat um zu keimen. Eine schlechte Begrünung mag den Förderauflagen gerecht werden, sie hilft aber weder Boden noch gegen Erosion!
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