Innovationen für die Landwirtschaft von morgen
Innovation, Forschung und
praxisorientierte Bildung sind
entscheidend, um die kommenden
Herausforderungen
der Landwirtschaft zu meistern.
„Es braucht die Verbindung
zwischen Wissenschaft und
landwirtschaftlicher Praxis“,
betonte die oberösterreichische
Agrarlandesrä tin beim
Agrarinnovationstag vergangene
Woche. Die Veran staltung
in der Gartenbauschule Ritzlhof
war nicht nur vor Ort sehr
gut besucht, sondern durch
1000 Online-Zuseher auch per
Livestream. Nicht zuletzt aufgrund
der hochkarätigen Referenten,
bei denen es im wahrsten
Sinne des Wortes „hoch hinaus“
ging.
Gute Daten, gute Basis
Nicolaus Hanowski leitet die
Erdbeobachtungsmissionen
der Europäischen Weltraumorganisation
(ESA) am ESRIN in
Rom. Seit 2014 koordiniert er
den Einsatz der Sentinel-Satelliten
im Rahmen von Copernicus,
dem weltweit größten Erdbeobachtungsprogramm.
Die
gewonnenen Daten liefern für
die Landwirtschaft wichtige
Erkenntnisse über den Bodenund
Pflanzenzustand sowie Klimaveränderungen:
„Die globale
Ernährungssicherheit steht
angesichts von Bevölkerungswachstum,
Klimawandel und
Konflikten vor großen Herausforderungen.
Mithilfe von Satellitenbildern
lassen sich Verände
rungen im Pflanzenwachstum
großflächig und über längere
Zeiträume hinweg beobachten.
Durch die Kombination
von Sentinel-Daten mit
digitalen Anwendungen wie
Agricultural Sandbox NL können
nun auch Bäuerinnen und
Bauern – ohne Spezialwissen –
den Gesundheitszustand und
die Entwicklung ihrer Kulturen
bis auf die einzelne Parzelle
genau verfolgen“, erklärte
Hanowski.
Mut zum Absprung
Die Digitalisierung hat auch
den Spitzensport in den letzten
Jahrzehnten auf ein bis dahin
noch nie gekanntes Level gebracht:
„Von Trainingssteuerung
über Bewegungsanalysen
zur Materialentwicklung –
überall haben es Daten- und
Computerunterstützte Systeme
geschafft, menschliche Leistung
zu op timieren“, betonte Alexander
Pointner, ehemaliger
ÖSV-Skisprung-Cheftrainer.
Der Sport zeige aber auch am
besten, dass es der Mensch ist,
um den es geht. Trotz KI oder
fortschreitender Automatisierung
werde es immer der
menschliche Faktor bleiben,
der nicht zu ersetzen ist. Arbeiten
im Team, Motivation, Einfühlungsvermögen
und Konfliktfähigkeit
– das sind die
Schlüsselkomponenten, die
über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Und schlussendlich
will man den Menschen und
nicht die Maschine über Medaillen
jubeln sehen.
Gerade wenn es einmal nicht
so läuft, wenn berufliche oder
private Krisen einen aufs Äußerste
fordern, zeigt sich, dass
es Mit-Menschlichkeit braucht,
um Herausforderungen zu bewältigen,
die die Kapazitäten
eines Einzelnen überfordern:
„Solidarität, Zusammenarbeit,
Diskussionsbereitschaft, die Fähigkeit,
sich selbst zu reflektieren
– all das macht den kreativen
menschlichen Geist und
das Miteinander zur stärksten
Kraft, um aktuellen und zukünftigen
Krisen mutig begegnen
zu können“, betonte
der ehemalige Trainer der
„Superadler“.
Danach waren Bäuerinnen und
Bauern am Wort, die den
Sprung von der Zukunftsvision
zur gelebten Praxis aus eigener
Kraft schon geschafft haben
(siehe Beispiele rechts).