Grundwasservorsorge ist Schwerpunkt im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL
Der vorbeugende Grundwasserschutz, die Anlage von Winterbegrünungen sowie die Förderung von Mulchsaatverfahren sind neben dem Bio-Landbau die zentralen Schwerpunkte im Agrar-Umweltprogramm ÖPUL. Ergänzend dazu wird in Oberösterreich eine zusätzliche Grundwasservorsorgemaßnahme für das Grünland angeboten. Die vom Land OÖ finanzierte und bei der Landwirtschaftskammer eingerichtete Boden- und Wasserschutzberatung bietet zudem ein umfassendes Bildungs- und Beratungsangebot zu praxisorientierten Maßnahmen der Grundwasservorsorge. „Und auch die Bäuerinnen und Bauern nehmen das Thema Grundwasservorsorge sehr ernst. Das zeigt allein die Tatsache, dass in den Grundwasservorsorgegebieten 2.230 Bäuerinnen und Bauern in insgesamt 54 Arbeitskreisen intensiv an Vorsorgemaßnahmen zur gewässerschonenden Bewirtschaftung arbeiten“, betont LK-Präsident Franz Reisecker in Reaktion auf die heute präsentierten Ergebnisse der AK-Trinkwasseruntersuchungen.
AK-Trinkwassertest nicht repräsentativ
Die den von der Arbeiterkammer präsentierten Ergebnissen zugrundeliegenden Tests wurden nur in einigen ausgewählten Problemgebieten bzw. Problemgemeinden durchgeführt. Daraus abzuleiten, dass das Grundwasser in weiten Teilen Oberösterreichs belastet sei, ist hochgradig unseriös und entspricht in keinster Weise der tatsächlichen Situation, wie die offiziellen Messergebnisse des Landes OÖ bestätigen. Zudem arbeitet die Arbeiterkammer bei ihren Trinkwassertests mit Schnelltestverfahren, sodass es sich bei den Ergebnissen um keinen exakten Laborwert handelt. Bei der Interpretation von Einzelergebnissen muss auch die jeweilige Brunnenanlage einer Überprüfung unterzogen werden, da hier auch punktuelle Einträge ins Grundwasser durch undichte Senkgruben oder Kanäle die Ursache sein können. Weiters ist darauf zu verweisen, dass der von der Arbeiterkammer angeführte Nitrat-Grenzwert von maximal 10 mg/l bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung auch von der Mehrzahl der öffentlichen Wasserversorger nicht erfüllt werden kann. „Die präsentierten Ergebnisse der Trinkwassertests und deren Interpretation sind daher vor allem als politische Panikmache auf Kosten der Landwirtschaft zu qualifizieren“, betont Kammerpräsident Franz Reisecker.
Grundwasservorsorgemaßnahmen zeigen nachhaltige Erfolge
Die vom Land Oberösterreich, von der Landwirtschaftskammer und vor allem von den Bäuerinnen und Bauern selbst gesetzten Maßnahmen in der Grundwasservorsorge zeigen überwiegend nachvollziehbare Erfolge. So konnten die Nitratwerte in den ursprünglichen Problem-Grundwasserkörpern der Welser Heide, des Eferdinger Beckens, des Machlandes und des unteren Ennstales seit den 90-er Jahren mittlerweile nachhaltig auf unter 30 mg/l gesenkt werden. Lediglich im Grundwasserkörper der Traun-Enns-Platte konnte trotz der umfangreichen Vorsorgemaßnahmen in der Landwirtschaft (wie zB Begrünungsanbau, Einhaltung von Düngeverbotszeiträumen, Düngeobergrenzen usw.) noch keine nachhaltige Senkung der Nitratwerte erreicht werden. Aber auch hier stellt sich die Situation zumindest stabil dar. Im Bereich des Eferdinger Beckens liegen die offiziellen Messwerte des Landes OÖ laut Gewässerzustandsüberwachungsverordnung deutlich unter 30 Milligramm Nitrat pro Liter. „Diese Entwicklung bestätigt die Wirksamkeit und den Erfolg der bisher gesetzten Maßnahmen. Als Landwirtschaftskammer arbeiten wir gemeinsam mit dem Land OÖ und vor allem den betroffenen Bäuerinnen und Bauern intensiv daran, auch in den verbliebenen Problembereichen entsprechende Verbesserungen der Grundwassergüte zu erreichen“, betont Präsident Reisecker abschließend.
![[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2018.05.24%2F15271582837392.jpg]](https://cdn.lko.at/lko3/mmedia/image//2018.05.24/15271582837392.jpg?m=MzYzLDI3Mg%3D%3D&_=1527158354)