07.05.2018 |
von DI Harald Schally
Getreidenachzahlung: Ernte 2017
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Das "Weizenjahr 2017" wird lange in Erinnerung bleiben. Hitze und Trockenheit reduzierten sehr früh die Ertragserwartungen. Doch die Qualitäten waren einzigartig und Proteinwerte von über 20% keine Seltenheit. Unüblich zeigte sich auch die Qualitätsverteilung der Weizenernte 2017. Man schätzt, dass rund 80% der Mengen einen Proteingehalt von über 14% aufweisen. Mahl- und Futterweizenpartien sind – im Vergleich zur Ernte 2016 – eher rar.
Für die Vermarktung ist diese Qualitätsverteilung eine Herausforderung. Österreichische Mühlen kaufen vor allem gute Mahl- und Qualitätsweizenpartien. Premiumweizen ist eher ein Nischenprodukt und geht fast gänzlich in den Export. Ein wichtiger Aufkäufer für "Hochproteinweizen" ist Italien. Händler berichten aber, dass italienische Mühlen heuer deutlich weniger österreichischen Premiumweizen benötigen. Als Konkurrenten treten zusätzlich noch Frankreich, Tschechien und die Slowakei auf, die 2017 ebenfalls überdurchschnittliche Weizenqualitäten erzielten. Um dabei nicht auf der Ware sitzen zu bleiben, mussten Abstriche bei den Preisforderungen akzeptieren werden.
Für die Vermarktung ist diese Qualitätsverteilung eine Herausforderung. Österreichische Mühlen kaufen vor allem gute Mahl- und Qualitätsweizenpartien. Premiumweizen ist eher ein Nischenprodukt und geht fast gänzlich in den Export. Ein wichtiger Aufkäufer für "Hochproteinweizen" ist Italien. Händler berichten aber, dass italienische Mühlen heuer deutlich weniger österreichischen Premiumweizen benötigen. Als Konkurrenten treten zusätzlich noch Frankreich, Tschechien und die Slowakei auf, die 2017 ebenfalls überdurchschnittliche Weizenqualitäten erzielten. Um dabei nicht auf der Ware sitzen zu bleiben, mussten Abstriche bei den Preisforderungen akzeptieren werden.
Möglich Nachzahlungen für Weizen
Die Premiumweizennotierung an der Wiener Produktenbörse startete im Juli 2017 noch bei 208 Euro/t* Akontozahlungen für die Poolvermarktung von 148 Euro/t* ließen die Erzeuger auf deutliche Nachzahlungen zur Endabrechnung hoffen. Aktuell notiert Premiumweizen nur mehr bei rund 175 Euro/t*. Rückblickend gesehen, war es die beste Strategie, den Weizen noch 2017 fertig abzurechnen. So konnten Landwirte aus dem Westbahngebiet, wo Nachzahlungen oft im Herbst überwiesen werden, für ihren Premiumweizen 190 Euro/t* erzielen. Für Qualitätsweizen wurden bis zu 180 Euro/t* gezahlt.
Als Orientierung für Nachzahlungen können die Erzeugerpreismeldungen des bayerischen Bauernverbandes herangezogen werden. Ein vergleichbares Produkt für Premiumweizen ist der sogenannte E-Weizen (>14,5%; höchste Qualitätsstufe in Deutschland). Die Erzeugerpreise für E-Weizen in Bayern bewegen sich seit der Ernte zwischen 160 und 166 Euro/t* ohne Abzug der Aufbereitungskosten. Daraus ist ein Spielraum für Nachzahlungen von bis zu 15 Euro/t abzuleiten.
Als Orientierung für Nachzahlungen können die Erzeugerpreismeldungen des bayerischen Bauernverbandes herangezogen werden. Ein vergleichbares Produkt für Premiumweizen ist der sogenannte E-Weizen (>14,5%; höchste Qualitätsstufe in Deutschland). Die Erzeugerpreise für E-Weizen in Bayern bewegen sich seit der Ernte zwischen 160 und 166 Euro/t* ohne Abzug der Aufbereitungskosten. Daraus ist ein Spielraum für Nachzahlungen von bis zu 15 Euro/t abzuleiten.
Mahlroggen im Preishoch
Mahlroggen ist derzeit schwer gesucht und erzielt attraktive Preise. Aufgrund der trockenheitsbedingt schwachen Erntemengen notiert er konstant um die 180 Euro/t an der Wiener Börse. Damit wird er teurer als Premiumweizen gehandelt. Ein weiterer Grund für den Preisanstieg sind die rückläufigen Anbauflächen. So wurde in Österreich zuletzt ein "Anbauflächen-Tiefststand" von nur mehr 23.000 ha erreicht. Somit ist man auf größere Importe aus den Nachbarländern angewiesen.
Die Anzahlungen von Roggen betrugen rund 125 Euro/t*. Mittelt man die Notierungen der Wiener Börse und zieht übliche Kosten ab, ergibt sich ein Spielraum für Nachzahlungen von bis zu 40 Euro/t.
Die Anzahlungen von Roggen betrugen rund 125 Euro/t*. Mittelt man die Notierungen der Wiener Börse und zieht übliche Kosten ab, ergibt sich ein Spielraum für Nachzahlungen von bis zu 40 Euro/t.