EU erkundet Absatzchancen in Asien

Hintergrund der Reise war die Vertiefung der Handelsbeziehungen, nachdem kurz vor der Covid-Krise mit beiden Ländern Freihandelsabkommen in Kraft getreten sind. Hochrangige Vertreter der Generaldirektion Landwirtschaft, angeführt von Kommissar Janusz Wojciechowski, begleiten 25 Wirtschaftsvertreter, unter ihnen VLV-Geschäftsführer Dr. Johann Schlederer, aus den Sparten Fleisch und Fleischprodukte, Milch und Milchprodukte, Obst und Gemüse, Getränke und sonstige Verarbeitungsprodukte. In den zwei wichtigsten Städten in Vietnam, Hanoi und Ho Chi Min City, sowie in Singapur wurden an jeweils zwei tagen Lebensmittelimportfirmen und Verbrauchermärkte, Informationsveranstaltungen zu Ernährungsgewohnheiten und behördlichen Auflagen besucht sowie Treffen mit Handelsvertretern abgehalten.
Vietnam
Das dem Anschein nach eher ärmere Land in Südost-Asien mit ca. 100 Mio. Einwohner, hat eine sehr junge aufstrebende Bevölkerung. Das Durchschnittsalter liegt bei nur 27 Jahren.
Die Hauptstadt: Hanoi mit ca. 7 Mio. Einwohner ist im Norden gelegen.
Das wirtschaftliche Zentrums Vietnams Ho Chi Min City (früher Saigon) mit ca. 10 Mio. Einwohnern ist im Süden. Die Straßen in den Städten sind voll von Mofas und Motorrollern, denn es gibt praktisch keinen öffentlichen Verkehr, kaum Busse, keine U-Bahn oder Straßenbahn. Die Bevölkerung verköstigt sich maßgeblich bei den für Asien typischen Straßenküchen.
In den Lägern der Importfirmen sowie in Verbrauchermärkten findet man importiertes tiefgefrorenes Schweinefleisch primär aus Russland und Brasilien. Rindfleisch kommt überwiegend aus Australien und den USA frisch im Vakuumbeutel. Im Fleischbereich bestehen für unsere Schlachtbetriebe Chancen beim Export von Nebenprodukten vom Schwein wie Innereien, Füße, Ohren etc. Allerdings liegen dabei die Bestellmengen jeweils bei mindestens einem Container, d.h. ca. 20 Tonnen, pro Woche, was entsprechende Stückzahlen bei der Schlachtung voraussetzt. Dänemark und Spanien sind gut im Geschäft bei billigen Schweine-Nebenprodukten. Themen wie Tierwohl, Umweltschutz und Bio spielen für den Verbraucher in Vietnam keine Rolle.
Die Hauptstadt: Hanoi mit ca. 7 Mio. Einwohner ist im Norden gelegen.
Das wirtschaftliche Zentrums Vietnams Ho Chi Min City (früher Saigon) mit ca. 10 Mio. Einwohnern ist im Süden. Die Straßen in den Städten sind voll von Mofas und Motorrollern, denn es gibt praktisch keinen öffentlichen Verkehr, kaum Busse, keine U-Bahn oder Straßenbahn. Die Bevölkerung verköstigt sich maßgeblich bei den für Asien typischen Straßenküchen.
In den Lägern der Importfirmen sowie in Verbrauchermärkten findet man importiertes tiefgefrorenes Schweinefleisch primär aus Russland und Brasilien. Rindfleisch kommt überwiegend aus Australien und den USA frisch im Vakuumbeutel. Im Fleischbereich bestehen für unsere Schlachtbetriebe Chancen beim Export von Nebenprodukten vom Schwein wie Innereien, Füße, Ohren etc. Allerdings liegen dabei die Bestellmengen jeweils bei mindestens einem Container, d.h. ca. 20 Tonnen, pro Woche, was entsprechende Stückzahlen bei der Schlachtung voraussetzt. Dänemark und Spanien sind gut im Geschäft bei billigen Schweine-Nebenprodukten. Themen wie Tierwohl, Umweltschutz und Bio spielen für den Verbraucher in Vietnam keine Rolle.

Singapur
Singapur ist ein Stadtstaat mit ca. 6 Mio. Einwohnern auf lediglich 700 km². Es ist die führende Handelsmetropole und Finanzplatz für ganz Asien, daher ein sehr wohlhabendes Land mit hoher Kaufkraft. Auf den Straßen dominieren Luxuskarossen von Mercedes bis Bentley, also quasi das "Monaco von Asien". Es gibt keine landwirtschaftliche Produktion, weil Fläche dafür fehlt. Daher muss die komplette Nahrungsmittelversorgung durch Importe aus aller Welt erfolgen. Die Verarbeitung von importierten Rohstoffen vor Ort überwiegt, beispielsweise wurde bei der Exkursion geräucherter Schweinebauch mit der Bezeichnung Tiroler Speck in einem Supermarktregal gesichtet. Gut haltbare Produkte sind gefragt, man findet auch Original Parmaschinken oder Parmesankäse. Käse und div. Spezialitäten aus Frankreich werden eingeflogen, die Transportkosten betragen dabei bis zu € 10,- je Kilo. Bei Hubers Butchery, einem stadtbekannten Feinkostmetzger, gibt es beispielsweise kanadischen Schweinebauch um € 4,10 oder fetten Iberico Schweineschopf aus Spanien um € 7,20 aber je 100 g und nicht per Kilo.
Potenzial für österreichische Firmen
Nachgefragt sind alle Produktkategorien, dem Wettbewerb mit dem Weltmarkt muss man sich aber stellen. Wer hier erfolgreich sein will, muss vor Ort gut sondieren, um den oder die richtigen Handelspartner zu finden. In den zahlreichen Gesprächen mit den potenziellen Importeuren beider Länder wurden unsere Österreichischen Möglichkeiten offeriert und Kontaktadressen gesammelt, die nun an die richtigen Stellen weitergeleitet werden. Daraus sollten für unsere exportorientierte Fleischwirtschaft gute Geschäfte entstehen können. Allein die Tatsache, dass der Verkauf der Nebenprodukte vom Schwein beim Export nach Asien einen Mehrerlös von bis zu € 20,- je Schwein ermöglicht, spricht dafür, potentielle Chancen zu nutzen. Der mögliche Mehrertrag kommt auch der Landwirtschaft zugute.