Die Biolandwirtschaft wächst
Im Jahr 2018 waren das für einen durchschnittlichen österreichischer Haushalt 148 Euro für Bio-Frischeprodukte. Im Jahr 2014 waren es vergleichsweise 114 Euro, dies ergibt ein Plus von fast 30%. Nicht berücksichtigt werden bei diesen Zahlen Brot und Gebäck.
Die wichtigste Einkaufsquelle für Bio-Lebensmittel ist der Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Diskonter). Etwa 80% aller Bio-Lebensmittel werden dort abgesetzt. Der Bioanteil am Gesamtmarkt entspricht etwa 9%, damit liegen wir europaweit hinter Dänemark, Schweden und der Schweiz an vierter Stelle. Die am häufigsten in Österreich gekauften Bio-Produkte sind Trinkmilch mit einem wertmäßigen Marktanteil von 23%, gefolgt von Eiern und Joghurt (je 22%), Kartoffeln (17%) und Frischgemüse (16%).
In Österreich wird mittlerweile jeder vierte Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche und jeder fünfte landwirtschaftliche Betrieb biologisch bewirtschaftet. Während das Bundesland Salzburg diese Statistik mit 58% Bio-Fläche und 48% Bio-Betrieben klar anführt, ist der Bio-Anteil in Oberösterreich unterdurchschnittlich. Ca. 19% der oberösterreichischen Betriebe bewirtschaften etwa 18% der landwirtschaftlichen Nutzfläche gemäß den vorgegebenen, strengen Bio-Richtlinien.
Die Zuwächse in den Jahren seit 2014 sind in Oberösterreich jedoch klar überdurchschnittlich. So konnte seit 2014 ein Zuwachs an der Bio-Fläche um 28% und ein Plus von 20% an neuen Bio-Betriebe verzeichnet werden. In Zahlen ausgedrückt, sind es genau 4.658 oberösterreichische Bio-Betriebe (> 1 Hektar LN) mit insgesamt ca. 91.000 Hektar bewirtschafteter Fläche. 60,6% dieser Fläche entfallen auf Grünland, 38,7% auf Ackerland und 0,7% auf anderwärtig genutzte Bio-Flächen (z.B. Obstflächen).
Wie erwartet, waren die Bio-Zuwachsraten in Oberösterreich im Jahr 2018 wesentlich kleiner als in den Jahren davor. Starke Zuwächse gab es hingegen im Nordosten Österreichs. Etwa 75% bzw. fast 13.000 ha der letztjährigen Bio-Flächenzuwächse konnten den Bundesländern Niederösterreich und Burgenland zugeordnet werden. Der überwiegende Anteil dieser neuen Umstellungsfläche ist Ackerland.
Spannend ist auch die Entwicklung des Biolandbaus im Bereich der tierischen Produktion, wo es in einzelnen Sparten bemerkenswerte Zuwächse gibt. So ist beispielsweise die Anzahl an oberösterreichischen Bio-Kühen in den letzten 4 Jahren um 13% auf rund 42.300 Tiere gestiegen. Eine kontinuierliche Entwicklung der Tierzahlen kann bei Mastschweinen und Legehennen beobachtet werden. Dem gegenüber stehen kontinuierlich wachsende Absatzmengen. Verglichen dazu ist die Entwicklung im Masthendlbereich in den letzten Jahren überproportional stark angestiegen. Zusätzliche Mengen werden zum großen Teil im benachbarten Ausland abgesetzt.
Aufgrund des aktuellen Einstiegsstopps in die ÖPUL-Bio-Maßnahme, werden bis zum Start der neuen ÖPUL-Förderperiode keine großen Umstellungsschwünge erwartet.