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10.04.2019 | von Redaktion
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Der Schutz unserer Artenvielfalt und Insekten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Landwirtschaft nimmt ihre Verantwortung ernst

Die Themen Biodiversität oder der Verlust derselben, Insektenschutz und Insektensterben sowie der Schutz der Bienen sind aktuell dominierende Themen in der öffentlichen Diskussion. Es vergeht kaum ein Tag an dem darüber nicht berichtet wird und fast immer wird dabei die Landwirtschaft in den Brennpunkt gerückt.
„Als Landwirtschaftskammer Oberösterreich nehmen wir die Verantwortung ernst und versuchen auch Maßnahmen umzusetzen, um dieser Entwicklung entgegen zu steuern. Die Landwirtschaft alleine kann aber nicht als Hauptverursacher für das Insektensterben herangezogen werden. Biodiversität bzw. Artenvielfalt sind in den letzten Jahren zu einem gesellschaftlichen Anliegen geworden. Der Erhalt und der Schutz der Artenvielfalt – vor allem der Flora und in deren Folge auch der Fauna – haben einen Wert bekommen, der von immer mehr Menschen mitgetragen wird. Die Landwirtschaft kann, wird und muss ihren Beitrag dazu leisten, denn wir bewirtschaften den überwiegenden Teil des Landes und unser Handeln hat Auswirkungen auf die Biodiversität“, betont Franz Reisecker, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ. Ein besonderer Fokus liegt in der öffentlichen Debatte aktuell auf den Populationen von Insekten und hier insbesondere der Bienen. Sie geraten aufgrund unterschiedlichster Faktoren zunehmend unter Druck, etwa durch Flächenverbrauch und Bodenversiegelung, den Einsatz von Insektiziden und Pestiziden, den Stickstoffeintrag von Industrie und Verkehr, Klimawandel und Lichtverschmutzung.

Die Landwirtschaft leistet ihren Beitrag zum Artenschutz

Es gibt unzählige wissenschaftliche Untersuchungen die zeigen, dass erst die von den Bäuerinnen und Bauern geschaffene Kulturlandschaft Artenvielfalt hervorbringt. Wiesen und Almen, die nicht mehr gemäht oder beweidet werden, werden zu Ödflächen, verbuschen mit einigen wenigen Arten oder sind einen Großteil des Jahres ausgetrocknet und braun verfault – hier gibt es keine Vielfalt. Somit ist klar, dass die Nicht-Bewirtschaftung von Flächen keine Lösung im Sinne der Artenvielfalt darstellt. Auf die Art der Bewirtschaftung kommt es an. Ich wünsche mir, dass Biodiversität zu einem selbstverständlichen Element in der Landwirtschaft wird. Die abgestufte Grünlandbewirtschaftung auf einem Teil der Grünlandflächen ist ein wertvoller Beitrag. So, wie Weizen, Gemüse, Soja am Acker angebaut wird, besteht aber auch die Möglichkeit, ein- und mehrjährige Blühmischungen anzubauen und zu pflegen. Nicht nur Landwirte, auch andere Akteure teilen natürlich diese Gesamtverantwortung. So könnten Gemeinden ihre öffentlichen Flächen ebenfalls gezielt mit standortangepassten Blühpflanzen und Sträuchern bereichern, die Bodenversiegelung reduzieren und den Einsatz von Pestiziden und Bioziden gezielt hinterfragen“, ist Reisecker überzeugt.
Die Landwirtschaft muss und wird ihren Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität leisten. © LK OÖDie Landwirtschaft muss und wird ihren Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität leisten. © LK OÖDie Landwirtschaft muss und wird ihren Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität leisten. © LK OÖDie Landwirtschaft muss und wird ihren Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität leisten. © LK OÖ[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2019.04.10%2F155488329983734.jpg]
Die Landwirtschaft muss und wird ihren Beitrag zur Artenvielfalt und Biodiversität leisten. © LK OÖ

Artenschutz und Insektenschutz sind eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung

Auch die Konsumenten können ihren Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten, nämlich mit ihrem Kaufverhalten und ihrer Marktmacht gegenüber dem Handel und den Produzenten. Neben Diversität spielt bei der Kaufentscheidung auch die Regionalität eine wichtige Rolle. Es gibt zB viele lokale Obst- und Gemüsesorten. „Die Nachfrage der Konsumenten im Handel ist ganz entscheidend für die Herkunft und Qualität landwirtschaftlicher Produkte, aber auch von Gartenpflanzen und Saatmischungen. Jeder kann zur Gestaltung eines artenreichen Lebensraums beitragen“, betont Präsident Reisecker.

Bei der Blühstreifenaktion 2019 kann jeder mitmachen

Eine wirkungsvolle Maßnahme für den Schutz der Insekten – und besonders hilfreich für unsere Bienen - ist die Anlage von Blühstreifen oder Blühflächen. Schon die erfolgreiche Umsetzung der Blühstreifenaktion 2018 – bei der 300 Kilometer Blühstreifen angelegt wurden – zeigt, dass unseren Bauern Blühflächen mit qualitativ hochwertigem Saatgut sehr wichtig sind und dass sie selbst etwas Positives beitragen möchten. Klar ist: Biodiversität geht uns alle an. Der heutige Lebensstandard und Ressourcenverbrauch stellt eine massive Belastung für die gesamte Umwelt dar. Auch bei Unternehmen, Gartenbesitzern und bei Gemeindeflächen ist riesiges Potenzial vorhanden, um Biodiversität zu steigern und zu fördern. Bei der Blühstreifenaktion 2019 können alle mitmachen, die ihre Grünflächen zu lebendigen Blühflächen machen wollen.

Pflanzenschutzverbot ist keine sinnvolle Lösung, besonders nicht für Bienen

Von der Gesellschaft wird eine massive Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes bzw. generell von Bioziden verlangt: Eine Verringerung des Pflanzenschutzmitteleinsatzes in der Landwirtschaft würde sehr stark Sonderkulturen wie Wein, Obst und Gemüse treffen, und zwar sowohl im konventionellen als auch im biologischen Anbau. Die Konsumenten müssten in weiterer Folge höhere Preise und geringere (optische) Qualitäten akzeptieren. Als weitere Folge würde ein Verbot oder eine Verringerung von Bioziden auch die Bienenhaltung massiv treffen. Die Bienenvölker wären der Varroamilbe schutzlos ausgeliefert. Alle Wirkstoffe zur Bekämpfung der Varroamilbe (auch die organischen Säuren in der Bioimkerei) sind letztlich auch für Bienen schädlich. Die Art der Applikation in Verbindung mit der Dosis wirkt selektiv auf die Varroamilbe. In einer ehrlichen Debatte müssen diese Tatsachen auch berücksichtigt und abgewogen werden.
Blütenbestäubende Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Kulturpflanzen. Insekten tragen in Österreich zu 20 Prozent der pflanzlichen Wertschöpfung bei. © LK OÖBlütenbestäubende Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Kulturpflanzen. Insekten tragen in Österreich zu 20 Prozent der pflanzlichen Wertschöpfung bei. © LK OÖBlütenbestäubende Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Kulturpflanzen. Insekten tragen in Österreich zu 20 Prozent der pflanzlichen Wertschöpfung bei. © LK OÖBlütenbestäubende Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Kulturpflanzen. Insekten tragen in Österreich zu 20 Prozent der pflanzlichen Wertschöpfung bei. © LK OÖ[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2019.04.10%2F1554883154449664.jpg]
Blütenbestäubende Insekten sind wichtig für die Bestäubung von Kulturpflanzen. Insekten tragen in Österreich zu 20 Prozent der pflanzlichen Wertschöpfung bei. © LK OÖ

Warndienst verringert den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln

Als Landwirtschaftskammer stellen wir uns jedenfalls der Verantwortung und auch dem gesellschaftlichen Auftrag, den Einsatz von chemischen Hilfsmitteln zu reduzieren. Seit Jahren betreiben wir die Homepage www.warndienst.at .Der Nutzer kann sich hier Informationen über den zeitgerechten/sachgerechten/sparsamen Pflanzenschutzmitteleinsatz holen und erhält tagesaktuelle Befallsinformationen und Bekämpfungsempfehlungen. Die Empfehlung lautet bisweilen auch „Nichteinsatz“ von Pflanzenschutzmitteln. Die Webseite ist völlig unabhängig von Industrieeinflüssen und weist eine sehr hohe Kundenfrequenz auf. Dies verdeutlicht, dass ein sinnvolles Miteinander von Landwirtschaft und Artenschutz bzw. Insektenschutz möglich ist. Pflanzenschutzmittel sollen generell maßvoll und mit Bedacht eingesetzt werden Es ist sinnvoll und effizient, die tagesaktuellen Informationen des Warndienstes zu berücksichtigen. Landwirte, Privatpersonen, Konsumenten und Gemeinden können auf diese einfache Weise konkrete Maßnahmen setzen, um zum Schutz der Artenvielfalt und Insekten beizutragen.

Biodiversität ist Leben

Dank der Biodiversität können unsere Ökosysteme bestimmte Leistungen für den Menschen erbringen. So wird beispielsweise durch die Vielfalt der Insekten die Bestäubung der Kulturpflanzen sichergestellt, sodass wir deren Früchte ernten können. In diesem Zusammenhang kursieren astronomische Zahlen über die Bestäubungsleistung von Insekten; in Österreich tragen sie zu 20 Prozent der gesamten pflanzlichen Wertschöpfung bei. Seitdem es Leben auf der Erde gibt, hat es immer abwechselnde Phasen von zu- und abnehmender Artenvielfalt gegeben. Seitdem der Mensch sesshaft wurde, wurden neue Arten eingeschleppt, Tiere teilweise zurückgedrängt und Ökosysteme kultiviert oder verändert. Ein Schwanken der Bestände in Flora und Fauna ist aufgrund klimatischer, saisonaler oder nutzungsbedingter Veränderungen die logische Folge.

Gemeinsame Agrarpolitik: forcierte Ökologisierung

Im Zuge der Neuverhandlung der Gemeinsamen Agrarpolitik wird sich die Landwirtschaftskammer Oberösterreich jedenfalls für eine Forcierung von Ökologisierungsmaßnahmen einsetzen. „Wir wollen aber nicht auf eine bestimmte Regulierung warten, bis wir tätig werden und unserer Generationenverantwortung nachkommen. Wir nehmen unsere Verantwortung ernst. Jeder muss seinen Beitrag leisten, um unsere Biodiversität zu erhalten. Dazu müssen wir aber auch die Städte und Gemeinden, die Konsumenten und den Handel mit ins Boot holen, denn es geht nur gemeinsam“, plädiert Präsident Reisecker.

Was ist Biodiversität?

Das Wort "Bios" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "das Leben". Diversitas stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Vielfalt, Vielfältigkeit". Der Begriff "Biodiversität" vereint beide Wörter und bedeutet demgemäß die gesamte Vielfalt des Lebens. „Die Biodiversität ist die Gemeinschaft des Lebens, alles was lebt: Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien. Biodiversität schließt aber auch die genetische Vielfalt innerhalb der Arten (Unterarten, Rassen, Sorten) sowie die Fülle der Lebensgemeinschaft und Lebensräume (Ökosysteme) ein. Die Vielfalt der Arten und Lebensräume und die genetische Vielfalt bilden die Grundlage für sämtliche Lebensprozesse und Ökosystemleistungen auf unserem Planeten. Die Biodiversität gehört zusammen mit dem Boden, der Luft und dem Wasser zu den wichtigsten Lebensgrundlagen des Menschen. Vielfalt ist auch eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Anpassung der Lebewesen an sich verändernde Umweltbedingungen, wie den Klimawandel, und damit für deren längerfristiges Überleben.“

Insektenschutz hat viele Dimensionen

Die Insekten sind die artenreichste Klasse der Gliederfüßer und zugleich auch die artenreichste Klasse der Tiere überhaupt. Mehr als 60 Prozent aller beschriebenen Tierarten sind Insekten und über 1 Million Insektenarten wurden bisher beschrieben, Schätzungen zur Gesamtzahl reichen bis 50 Millionen Arten. In Österreich sind es neueren Berechnungen gemäß mehr als 40.000 Arten. Jede Spezies hat ihre spezifischen Anforderungen an das Habitat, gleichwohl es auch Universalisten unter den Insekten gibt. Wenn heute zahlreiche Insektenarten Schwierigkeiten haben, dann sind die Ursachen vor allem in der Änderung bzw. Intensivierung der Landnutzung, der Versiegelung von Flächen sowie weiterer menschlicher Einflüsse und der daraus resultierenden Verarmung der Flora (als wesentlicher Bestandteil des großen Komplexes „Habitat") zu suchen. Viele Insekten ernähren sich von Pflanzen, wobei diese oftmals auf ganz bestimmte Arten angewiesen sind. Räuberische Insekten wiederum fressen oftmals die Pflanzenfresser unter den Insekten und sind somit wichtige Bioregulatoren. Es muss klar werden, dass jeder, der Flächen nutzt und besitzt, eine Verantwortung für die Erhaltung der Biodiversität hat. Je größer die Fläche, desto größer die Verantwortung. Die intensive Landnutzung geht jedenfalls weit über die Landwirtschaft hinaus. Jeder Straßenbau, jedes Gewerbegebiet, jedes Einkaufszentrum (wir haben österreichweit die größte Dichte an Einkaufszentren Europas), jedes Siedlungsgebiet entzieht auf Dauer den Pflanzen – in weiterer Folge den Insekten – die Lebensgrundlage und durchschneidet folgenreich Habitate. Österreich versiegelt jährlich 0,5 Prozent seiner Ackerflächen, rein rechnerisch hätten wir bei dieser Versiegelungsgeschwindigkeit nach 200 Jahren keine Agrarflächen mehr zur Verfügung. Dazu kommen Bedrohungen und Herausforderungen wie Klimawandel, Lichtverschmutzung, Stickstoffeintrag aus Industrie und Verkehr, fremde Arten usw.

Mögliche Maßnahmen für den Erhalt der Artenvielfalt

Um den nachteiligen Auswirkungen dieser Landnutzung entgegenzuwirken, müssten/könnten folgende Maßnahmen umgesetzt werden (Beispiele):Um den nachteiligen Auswirkungen dieser Landnutzung entgegenzuwirken, müssten/könnten folgende Maßnahmen umgesetzt werden (Beispiele):
  • Noch artenreiche Lebensräume müssen als solche erhalten bleiben und gegebenenfalls entsprechend gepflegt werden.
  • Extensive Nutzung von Flächen zur Förderung der Artenvielfalt in Parks, Gärten usw., aber auch im Grünland.
  • Rohboden bei Straßenböschungen; Begrünung mit zertifizierten standortgerechten Wildblumenmischungen; standort- und pflanzenbestandsgerechte Pflege.
  • Verbot von Häckseln, Liegenlassen oder Absaugen von Straßenbegleitgrün. Verpflichtung zu: Mähen, Abtrocknen und Abtransport von der Fläche.
  • Verbot von reinen Grünflächen auf gewerblich genutzten Grundstücken; Verbot von asphaltierten Pkw-Abstellplätzen; Verpflichtung zur Gestaltung und Bepflanzung mit standort- und nutzungsgerechten Mischungen und blühenden Stauden, Sträuchern und Bäumen.
  • Förderung von heimischen Gehölzen im Siedlungsbereich als Nahrungsquelle für Insekten.
  • Verbot von Mährobotern bzw. auch Entwicklung von Großgeräten ohne „Einsaugfunktion“.
  • Verpflichtung der Anlage von Blühflächen bzw. Blumenwiesen auf einem bestimmten Prozentsatz der Hausgärten auf Basis eines zertifizierten Saatguts.
  • Denkbar wäre auch eine Rückführung von zB 1/3 der Parkflächen bei Supermärkten zu Blüh- und Brachflächen. Die Parkflächen stehen ohnehin meistens leer und sind nur an ganz wenigen Tagen im Jahr ausgelastet.
  • Artenreiche Begrünung und entsprechende Pflege von Retentionsbecken.
  • Umstellung öffentlicher Beleuchtungskörper auf LED-Technologie und CUT-OFF Lampen bzw. auch Einsatz von Bewegungsmeldern.
  • Natürlich muss auch darüber nachgedacht werden, bestehende landwirtschaftliche Flächen aus der intensiven Nutzung zu nehmen, begleitet von Managementplänen und Ausgleichszahlungen. Dies verhindert neben anderen Verpflichtungen die genetische Isolation von Habitaten und fördert vice versa die genetische Fitness. In diesem Zusammenhang muss auch das europäische Förderwesen weg von flächenbezogener in Richtung der Begünstigung biodiversitätsfördender Maßnahmen adaptiert werden.
  • Um das sehr komplexe Thema Biodiversität möglichst umfassend und zielgerichtet weiterzuentwickeln, sollte ein nationaler Masterplan zur Biodiversität unter Einbindung von Politik, Landwirtschaft, Behördenvertretern, Wissenschaft und NGOs installiert werden. Dabei sollten die verschiedenen fachlichen Kompetenzen synergetisch genutzt werden, um gemeinsam gute Lösungen zu entwickeln. Zudem verpflichtet uns ohnehin völkerrechtlich die Biodiversitätskonvention aus dem Jahre 1992, die auch Österreich neben 195 weiteren Ländern ratifiziert hat. Die Umsetzung von Maßnahmen sollte von einem Monitoring und regelmäßiger Evaluierung begleitet werden. Schon derzeit liegt eine dichte Faktendokumentation vor, die ein gezieltes Maßnahmenpaket ermöglichen sollte.
  • Als wesentlicher Bestandteil einer Biodiversitätsstrategie muss auch massiv in Bewusstseinsbildung investiert werden, um das Verständnis und die Zustimmung seitens der Bevölkerung zu stärken. Das daraus resultierende geänderte Kaufverhalten könnte einerseits die heimische Landwirtschaft stützen und würde für die Politik auch eine Stärkung bei der Umsetzung von Maßnahmen bedeuten. Zudem würden die Bürger im eigenen Wirkungsbereich verstärkt biodiversitätssteigende Maßnahmen setzen.
Präsident Franz Reisecker resümiert abschließend: „Artenschutz ist eine Generationenverantwortung und eine Gesamtverantwortung von uns allen. Die Landwirtschaft ist ein Weichensteller und Teil der Lösung.“
 Der Schutz der Biodiversität ist wichtig für unsere Zukunft.  Darin sind sich Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker (r.) und der Biologe und Insektenforscher Mag. Fritz Gusenleitner einig. © LK OÖ Der Schutz der Biodiversität ist wichtig für unsere Zukunft.  Darin sind sich Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker (r.) und der Biologe und Insektenforscher Mag. Fritz Gusenleitner einig. © LK OÖ Der Schutz der Biodiversität ist wichtig für unsere Zukunft.  Darin sind sich Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker (r.) und der Biologe und Insektenforscher Mag. Fritz Gusenleitner einig. © LK OÖ Der Schutz der Biodiversität ist wichtig für unsere Zukunft.  Darin sind sich Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker (r.) und der Biologe und Insektenforscher Mag. Fritz Gusenleitner einig. © LK OÖ[jpegs.php?filename=%2Fvar%2Fwww%2Fmedia%2Fimage%2F2019.04.10%2F1554892284838968.jpg]
"Der Schutz der Biodiversität ist wichtig für unsere Zukunft." Darin sind sich Landwirtschaftskammer-Präsident ÖR Ing. Franz Reisecker (r.) und der Biologe und Insektenforscher Mag. Fritz Gusenleitner einig. © LK OÖ

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