Den Hof übergeben - und gut weiterleben!
Jahrzehntelang hatten sie hart
gearbeitet und waren über die
Grenzen ihrer Belastbarkeit
gegangen. Zwangsläufig drehte
sich ihr Leben viel mehr
um das, was Familie, Tiere,
Felder etc. brauchten, als um
jenes, was sie selbst oder ihre
Partnerschaft benötigt hätten.
Nun war die Zeit gekommen
loszulassen und die Verantwortung
für den Hof in die
Hände der nächsten Generation
zu legen. Von außen betrachtet
hatten sie Glück. Der
Betrieb war gut aufgestellt
und eines der Kinder war bereit,
den Hof mit der eigenen
Kleinfamilie zu übernehmen.
Die Philosophie der Jungen
war es weiterzuführen, was
die Generationen davor aufgebaut
hatten, und gleichzeitig
ihre eigenen Ideen zu verwirklichen.
Es brauchte Zeit, gegenseitiges Einfühlungsvermögen und ehrliche Gespräche, um den Weg in eine gute Zukunft von Jung und Alt am Hof zu ebnen. Wesentliche Aspekte konnten bei Gesprächen mit Lebensqualität-Bauernhof-Beratern beleuchtet werden.
Dazu zählten:
Es brauchte Zeit, gegenseitiges Einfühlungsvermögen und ehrliche Gespräche, um den Weg in eine gute Zukunft von Jung und Alt am Hof zu ebnen. Wesentliche Aspekte konnten bei Gesprächen mit Lebensqualität-Bauernhof-Beratern beleuchtet werden.
Dazu zählten:
- das Bedürfnis der Älteren, noch am Hofalltag teilzuhaben, Kontakt zur jungen Familie zu haben und weiterhin einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen
- das Bedürfnis der Jungen, den Betrieb zeitgemäß weiterzuentwickeln und so Arbeitsplatz und Hofexistenz abzusichern
- Erfahrungen der jetzigen Übergeber aus der eigenen Übernahmesituation
- Wertschätzung für das, was geleistet wurde und wird - für beide Generationen
- die Botschaft, dass das Know-how der Älteren den Jungen viel bedeutet und es den Älteren nun gegönnt ist, mehr auf sich selbst zu achten
- das Zutrauen, dass die Jungen es auf ihre Art gut machen werden
- die Erkenntnis, dass getrennte Wohnbereiche Rückzugsmöglichkeiten bieten und ein freiwilliges Aufeinander- Zugehen ermöglichen. Ist eine Hofübergabe somit davon getragen, dass Alt und Jung einen guten Platz am Hof haben, kann eine Übergabe neues Leben bringen, das sich in seiner Fülle weiterentwickeln darf.
Breite Mauer der Ablehnung
Das Weiterführen war ganz im
Interesse der Übergeber, die
geplanten Änderungen stießen
jedoch auf eine breite Mauer
der Ablehnung. Für die Altbauern
war es unvorstellbar,
dass das, wofür sie so viel geleistet
und Anerkennung geerntet
hatten, in dieser Form
nicht mehr bestehen sollte.
Unvorstellbar auch, auf die
gewohnten Tätigkeiten zu verzichten.
Die Tatsache, dass ein
neuer Betriebszweig, der den
Interessen der Jungen mehr
entsprach, aufgenommen werden
sollte, verstörte die Übergeber
zusätzlich. Zu wenig
konnten sie sich vorstellen, im
Neuen einen guten Platz zu
finden.
Hinzu kam der Wunsch der
Jungen, für sich am Hof einen
eigenen Wohnraum zu schaffen.
Bei den Übergebern löste
das die Angst aus, vom Tagesgeschehen
ausgeschlossen
und abgeschoben zu werden.
Bei ihrer eigenen Übernahme
war es selbstverständlich
gewesen, mit den Älteren
zusammenzuwohnen und
sich ihren Wünschen zu fügen.
Nun, da sie selbst übergeben
sollten, schien ihr Leben
in den Grundfesten erschüttert
zu werden. Groß war die
Angst, mit den Veränderungen
nicht zurechtzukommen.
Bäuerliches Sorgentelefon
Das "Bäuerliche
Sorgentelefon" ist
eine wertvolle
anonyme
erste Anlaufstelle für kleine und
große Probleme. Professionelle Ansprechpartner
hören zu und geben
Antworten, z. B. bei Hofübergabe
bzw. -übernahme; Partnerschaft;
Arbeitsüberlastung; Krankheit und
Pflege; wirtschaftlichen Sorgen etc.
Tel. 0810/676810, Mo bis Fr von
8.30 bis 12.30 Uhr (Ortstarif).