11.09.2018 |
von DR. Josef Wasner
Den Boden als Wasserspeicher verbessern
Mehr Wasser in kritischen Phasen zur Verfügung haben – das schafft man mit Bodenbearbeitung, Begrünungen oder dem Anbau in Mulch- oder Direktsaat. Diese Maßnahmen sollen bewirken, dass speziell bei Starkregen der Niederschlag dort bleibt, wo er fällt. Man muss aber die Voraussetzungen schaffen, dass der Boden das Wasser aufnehmen und speichern kann. Abfließendes Wasser, das sich in Senken wieder sammelt, fehlt an einer anderen Stelle auf den Feldern. Dass damit auch wertvoller Boden verlagert wird, verschlimmert die negativen Auswirkungen.
Den Boden stabilisieren und aufnahmefähig machen
Die Bodenart ist eine nicht veränderbare Eigenschaft, die sich auf die Erosionsanfälligkeit des Bodens auswirkt. Hohe Sand- und Schluffgehalte erhöhen die Erosionsgefahr. Sehr wohl beeinflussen kann man den Humusgehalt, die Stabilität der Bodenaggregate und die Aktivität des Bodenlebens. Zufuhr organischer Substanz durch Wirtschaftsdünger, Kompost, Ernterückstände oder Begrünungen, eine humusstabilisierende Fruchtfolge und reduzierte Bodenbearbeitung verbessern die Bodenstruktur.
Solche Maßnahmen sorgen für stabile Bodenaggregate und Krümel und erhalten damit ein Porensystem, das für höheres Wasseraufnahmevermögen notwendig ist. Der Boden kann damit mehr und länger Wasser auf der Fläche zurückhalten und der Bodenabtrag vermindert werden.
Große Bedeutung für die Krümelstabilität haben auch die Pflanzenwurzeln. Die Wurzelausscheidung lebender Pflanzenwurzeln stabilisieren die Aggregate. Die Pflanzenrückstände sind Futter für die Bodenlebewesen, die für eine stabile Bodenstruktur sehr wichtig sind. Daher sollte man über die Hauptkulturen hinaus den Boden möglichst lange mit Begrünungspflanzen bedecken.
Solche Maßnahmen sorgen für stabile Bodenaggregate und Krümel und erhalten damit ein Porensystem, das für höheres Wasseraufnahmevermögen notwendig ist. Der Boden kann damit mehr und länger Wasser auf der Fläche zurückhalten und der Bodenabtrag vermindert werden.
Große Bedeutung für die Krümelstabilität haben auch die Pflanzenwurzeln. Die Wurzelausscheidung lebender Pflanzenwurzeln stabilisieren die Aggregate. Die Pflanzenrückstände sind Futter für die Bodenlebewesen, die für eine stabile Bodenstruktur sehr wichtig sind. Daher sollte man über die Hauptkulturen hinaus den Boden möglichst lange mit Begrünungspflanzen bedecken.
Boden und Wasser
Boden und Wasser sind die wichtigsten Produktionsfaktoren für die Landwirtschaft. Viele Bewirtschaftungsmaßnahmen beeinflussen die Funktion des Bodens und damit die Wasserverfügbarkeit. Speziell die letzten beiden Jahre haben gezeigt, wie wichtig die Wasserversorgung für die landwirtschaftliche Produktion ist. In erster Linie sind dazu eine entsprechende Niederschlagsmenge und -verteilung erforderlich.
Zuviel Masse?
Vor allem bei lang anhaltenden wüchsigen Bedingungen im Herbst besteht die Sorge, dass die Begrünung zu mächtig wird und sie deshalb die Bodenbearbeitung oder Aussaat im Frühjahr erschwert. Der Einsatz eines Häckslers ist nicht sinnvoll, da zu wenig Bodenbedeckung übrig bleibt. Dadurch können Ausfallgetreide und Unkraut erst recht weiter wachsen.
Besser ist der Einsatz von Walzen, die die Begrünungen nur niederdrücken und so das Wachstum begrenzen. Durch die mechanische Bearbeitung sterben die Pflanzen bei Frosteinwirkung leichter ab, als ohne Bearbeitung.
Besser ist der Einsatz von Walzen, die die Begrünungen nur niederdrücken und so das Wachstum begrenzen. Durch die mechanische Bearbeitung sterben die Pflanzen bei Frosteinwirkung leichter ab, als ohne Bearbeitung.
Bodenbedeckung nach der Saat wichtig
Bodenbedeckung mit Pflanzenresten nach einer Bodenbearbeitung oder Saat sind entscheidende Faktoren für den Erosionsschutz. Gerade vor Reihenkulturen in Hanglagen ist die Auswahl der Begrünungskulturen auch dahingehend zu beurteilen, wie gut die Bodenbedeckung nach einer Bodenbearbeitung und Saat ist. Etwa 30% Bodenbedeckung sind notwendig, damit die Erosion um die Hälfte reduziert werden kann.
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Mulchsaat
Die technische Ausstattung der Sägeräte ist mittlerweile in der Lage, auch bei höheren Mulchmengen eine exakte Saat zu erreichen. Entsprechende Vorwerkzeuge, wie zum Beispiel Sternräumer und Wellscheiben räumen Mulchmaterial aus der Säreihe oder lockern diesen Bereich. Die Saatbettbereitung muss daher nicht zwangsläufig alle Pflanzenreste einarbeiten. Es genügt, dass der Boden im Saathorizont gelockert ist. Für den Erosionsschutz ist es besser, das Mulchmaterial an der Oberfläche zu belassen.
Einen Schritt weiter geht die Mulchsaat ohne vorherige Saatbettbereitung ("Direktsaat"), weil dadurch das meiste Mulchmaterial an der Oberfläche bleibt. Wichtig ist, dass die Vorwerkzeuge ausreichend Feinerde produzieren, damit das Samenkorn gut eingebettet wird. Ein höherer Schardruck ist notwendig, damit auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten die Tiefenablage gleichmäßig erfolgt. In der Praxis hat sich oft gezeigt, dass die Aussaat bei stehenden, unbearbeiteten Pflanzenresten besser gelingt, vorausgesetzt, dass der Boden locker genug ist.
Einen Schritt weiter geht die Mulchsaat ohne vorherige Saatbettbereitung ("Direktsaat"), weil dadurch das meiste Mulchmaterial an der Oberfläche bleibt. Wichtig ist, dass die Vorwerkzeuge ausreichend Feinerde produzieren, damit das Samenkorn gut eingebettet wird. Ein höherer Schardruck ist notwendig, damit auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten die Tiefenablage gleichmäßig erfolgt. In der Praxis hat sich oft gezeigt, dass die Aussaat bei stehenden, unbearbeiteten Pflanzenresten besser gelingt, vorausgesetzt, dass der Boden locker genug ist.
Dämme stabilisieren
Eine Sonderstellung haben die Erdäpfel aufgrund des Dammanbaues. Durch die intensive Bodenbearbeitung liegt ein lockerer, feinkrümeliger Damm vor, der sehr erosionsanfällig ist. Verringert man die Bearbeitungsintensität und baut Begrünungen an, erreicht man einen stabileren Damm. Je mehr Pflanzenreste nach der Pflanzung den Damm bedecken, desto besser der Erosionsschutz, desto höher aber auch die Anforderungen an das Legegerät. Hier muss man einen Kompromiss zwischen Erosionsschutz und vernünftigem Dammaufbau finden. Mit der Einsaat von Hafer nach der Pflanzung kann man einen Erosionsschutz erreichen. Die technisch aufwändigste, aber effizienteste Lösung sind kleine Querdämme zwischen den Erdäpfelreihen, die man für eine bessere Stabilität begrünt.
Fazit
Durch Zufuhr organischer Masse, möglichst langer Bodenbedeckung und intensiver Durchwurzelung kann der Boden Wasser besser aufnehmen und speichern. Mulch- und Direktsaat sollen auch nach der Saat für Bodenbedeckung und Erosionsschutz sorgen.