25.07.2018 |
von DI Wolfgang Angeringer
Dauerweiden gesund erhalten
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Welche Arten fördern?
Es gibt eine Vielzahl an Pflanzenarten, die sich in Weiden wohl fühlen. Da im Gegensatz zu Wiesen die regelmäßige Mahd fehlt, können viele Nischen mit unterschiedlichen Standortvoraussetzungen entstehen. Auf intensiven Kurzrasenweiden für leistungsbetonte Tiere (z.B. Milchkühe) werden die Eiweiß- und Zuckerreichen Arten Englisch Raygras, Wiesenrispe und Weißklee gefördert. Im extensiven Bereich hingegen sind Arten gefragt, die mit weniger Nährstoffen dichte Grasnarben bilden, und ein rohfaser-/mineralreiches Futter liefern. Botanisch gesehen sind dies die Kammgrasweiden mit Rotschwingel. Gezüchtet werden außerdem noch die Weide-Zichorie als krautige Pflanze (reich an Tanninen gegen Parasiten) und einige Leguminosen, wie Hornklee und Esparsette. Am Extensivsten sind die verschiedenen Formen von Schaf-Schwingel.
Wie erfolgt die Düngung?
Gedüngt werden Weiden in der Regel mit hofeigenem Wirtschaftsdünger sowie gegebenenfalls mit Kalk zum Erhalt der Bodenstruktur und Steuerung des pH-Wertes. Auch Weiden sollten einen pH-Wert über 5,2 haben, damit die nützlichen Gräser und Leguminosen gedeihen können, außer der Standort lässt dies nicht zu. Kohlensaurer Kalk wirkt langsam und schont das Bodenleben, Branntkalk hingegen wirkt rasch und hat zudem bodendesinfizierende Wirkung. Hinsichtlich Parasitenbekämpfung kann dies durchaus erwünscht sein, auch Kalkstickstoff senkt den Parasitendruck und reguliert zudem Rosettenkräuter wie Löwenzahn. Vorsicht bei Bio- und ÖPUL-Betrieben: hier ist häufig nur kohlensaurer Kalk erlaubt!
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Richtig koppeln
Die Weidetiere beeinflussen die Weidenarbe durch Verbiss und Vertritt. Je nach Tierart und Form/Lage der Weideflächen entstehen so magere und fettere Stellen. Dies kann der/die Landwirt/-in durch ausgleichende Düngung sowie gezielte Lenkung der Tiere ausgleichen. Im Idealfall teilt man die zur Verfügung stehende Weidefläche in mehrere gleich große Koppeln ein, zwischen denen man zirkulieren kann. Je mehr Koppeln zur Verfügung stehen, umso mehr Spielraum bezüglich Schnitt und Düngung ist möglich. Mähd man eine Koppel von Zeit zu Zeit, können die Pflanzenwurzeln wieder tiefer greifen, und zudem wird der Parasitendruck wieder reduziert.
Unkräuter früh regulieren
Die meisten unerwünschten Arten auf Weiden gehören zur Gruppe der hochwüchsigen Kräuter, also zum Beispiel Disteln und Doldenblütler oder auch Horstgräser wie die Rasenschmiele. Als Faustregel kann gesagt werden, dass alle hoch aufwachsenden Pflanzen eine Mahd zum Zeipunkt unmittelbar vor oder während der Blüte schlecht vertragen. Häufig werden Pflege- und Mulchschnitte zu spät im Jahr getätigt. Grob gesagt, ein Schnitt vor der Sommerwende (Mitte Juni) drängt viele dieser Arten zurück. Ein Mulchschnitt im Herbst dient häufig nur mehr der Kosmetik und die mehrjährigen Kräuter haben ihre Energie wieder im Wurzelstock.
Hohe Kräuter wie Disteln vor der Sommerwende mähen, und so am Versamen hindern.
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Angeringer Wolfgang, BK Murtal, Pflanzenbau- und Bioberatung