Da ist der Hirsch los
An den südlichen Hängen der
Giselawarte in Lichtenberg bewirtschaftet
Familie Schwarz
den Gutes vom Bauernhof-Betrieb
mit Direktvermarktung
im Nebenerwerb.
Landwirtschaftsmeister Simon
Schwarz (32) hat den Bauernhof
im Jahr 2018 übernommen
und bewirtschaftet diesen
gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin
Daniela Füreder (30).
Bereits in den 1990er Jahren
haben Simons Eltern auf einer
Fläche von rund zwei Hektarn
mit Damwildhaltung begonnen.
Zu dieser Zeit war Wildfleisch
aus bäuerlicher Produktion
noch völlig unbekannt
und die Vermarktung äußerst
schwierig.
Da der Absatz von Wildfleisch
über die Jahre stetig
wuchs, wurde im Jahr 2005
die Milchviehhaltung aufgegeben
und die Wildtierhaltung
mit Rothirschen ausgeweitet.
Diese Tierart wurde ausgewählt,
da sie durch die höhere
Fleischausbeute eine bessere
Wirtschaftlichkeit bietet. Zur
Schlachtung und Verarbeitung
wurden Räumlichkeiten im bestehenden
Wirtschaftsgebäude
errichtet.

Zur Erweiterung der Produktpalette
in der Direktvermarktung
hat Simon Schwarz
im Jahr 2012 mit dem Einstellen
von Weidegänsen und 2016
mit der Haltung von Masthühnern
begonnen.
Mit der Absolvierung des
landwirtschaftlichen Meisterkurses
(2017 bis 2019) wurden
die gesamten Abläufe am Betrieb
intensiv analysiert, Verbesserungsmöglichkeiten
erarbeitet
und anschließend am
Betrieb umgesetzt.
Nach Abschluss der Ausbildung
wurde eine neue Lagerund
Maschinenhalle samt Stallungen
für die Geflügelhaltung
errichtet. Eine Photovoltaikanlage
mit 165 Kilowattpeak am
Dach der Halle liefert den notwendigen
Strom für das Wohnhaus
und den Betrieb.
Da es sich mit der bestehenden
Geflügelhaltung sehr gut
ergänzt, wurden heuer erstmals
Enten eingestellt.
Das Rot- und Damwild wird
mit einem Alter von circa zwölf
Monaten vermarktet. Das fettarme
und eiweißreiche Frischfleisch
wird küchenfertig zubereitet
und vakuumiert. Die Produktpalette
wird durch Würste
und Wildprodukte im Glas wie
Ragout oder Sugo ergänzt.
Mit der zeitlich versetzten
Haltung und Vermarktung der
Gänse, Hühner und Enten,
können die Geflügelstallungen
effizient das ganze Jahr über
genutzt werden. Die Vermarktung
der Produkte erfolgt zum
Großteil Ab-Hof. Zusätzlich
gibt es auch eine 24 Stunden
Selbstbedienungshütte.
Betriebsleiter Simon Schwarz
möchte in nächster Zeit seine
außerlandwirtschaftliche Tätigkeit
etwas reduzieren. Zur
Verbesserung der Ab-Hof-Vermarktung
soll 2024 ein Verkaufsraum
errichtet werden.
Wie auch schon in der Vergangenheit,
wird er bei der Planung
die Beratung der Landwirtschaftskammer
OÖ in Anspruch
nehmen.
Betriebsspiegel
- 16 Hektar Dauergrünland (davon 7 Hektar gepachtet)
- 30 Rothirsche
- 30 Stück Damwild
- 300 Weidegänse
- 100 Enten
- 550 Masthühner (5 Partien)
- www.wildprodukte- schwarz.at