Borkenkäferfalle nicht zur Bekämpfung empfohlen
Wirksamkeit von Pheromonfallen
- Pheromonfallen sind mit einem Lockstoff ausgestattete Schlitzfallen für Borkenkäfer.
- Die Abschöpfwirkung von Pheromonfallen wird trotz großer Fangmengen häufig überschätzt.
- Auch eine hohe Fallendichte je Hektar bringt nicht mehr Erfolg. In wissenschaftlichen Untersuchungen wurden mit 24 Fallen/ha nur rund 30% der ausfliegenden Käfer gefangen.
- In einer Pheromonfalle fängt man in einer Woche (je nach Zahl fliegender Käfer) zwischen 5.000 und 15.000 Käfer. Zum Vergleich, in einem Käferbaum mit einem Brusthöhendurchmesser von 30 cm entwickeln sich ca. 60.000 Borkenkäfer.
- Der Falleneinsatz hat keinen nachweisbaren Einfluss auf den Borkenkäferschadholzanfall.
- Die Borkenkäferfalle ist kein Fangautomat, der Forstschutzmaßnahmen ersetzen kann
Pheromonfallen zum Monitoring
- Pheromonfallen dienen in erster Linie zur Dokumentation des Flugverlaufes und der Anzahl der Käfer und sind daher ein sinnvolles Monitoringinstrument.
- Mit einer oder mehreren rechtzeitig beköderten Fallen lässt sich der Flugbeginn im Frühling feststellen. Fliegen Käfer an, so sind kritische Bäume im Bestand auf frische Einbohrlöcher zu kontrollieren.
- Periodisch erhobene Fangzahlen zeigen den Schwärmverlauf der Käfer auf. Oft deutet eine plötzliche Zunahme der Fangzahlen im Sommer auf den Flug der ersten diesjährigen Käfergeneration hin. Die Kontrollen auf frischen Stehendbefall sind erneut zu intensivieren.
- Nicht jeder Waldbesitzer muss ein Käferfallenmonitoring durchführen. Das Bundesforschungszentrum für Wald betreibt in Zusammenarbeit mit den Landesforstdiensten und den Landwirtschafskammern ein österreichweites Kontrollsystem.
- Auf der Homepage "www.borkenkaefer.at“ können die Fangergebnisse der einzelnen Fallen unter „Monitoring“ abgerufen werden. So können sich Waldbesitzer rasch und einfach informieren, wann sie ihre Kontrollgänge verstärken müssen.
Was beim Aufstellen von Monitoringfallen zu beachten ist
- Ein Sicherheitsabstand von mindestens einer Baumlänge zu angrenzenden Fichtenbeständen ist unbedingt einzuhalten.
- Die Pheromonfalle soll so aufgestellt werden, dass die Borkenkäfer aktiv zur Pheromonquelle hinfliegen müssen und nicht passiv zur Falle durch den Wind getragen werden.
- Pheromonfallen können ab Anfang April, also unmittelbar vor dem erwarteten Flugbeginn der Käfer, aufgestellt und mit einem Lockstoff (Plastiksäckchen oder -ampulle) bestückt werden.
- Lockstofffallen müssen mindestens alle 14 Tage kontrolliert und geleert werden. In der Hauptflugzeit muss dies sogar wöchentlich geschehen. Nur so ist ihre Wirkung gewährleistet.
- Bei falsch aufgestellten und nicht betreuten Fallen besteht die große Gefahr, dass durch den Lockstoff zwar Käfer angezogen werden, diese aber gesunde Fichten im Nahbereich befallen.
Erfahrungen aus der Praxis
- Nur ein geringer Anteil der schwärmenden Käfer wird gefangen.
- Bei kleinflächigen Käfernestern findet man keine geeigneten Aufstellungsplätze.
- Fallenbehälter müssen regelmäßig, während der Hauptflugzeit einmal wöchentlich, geleert und gesäubert werden, damit die Fangwirkung nicht durch Verwesungsgerüche beeinträchtigt wird.
- Pheromon muss alle 6-8 Wochen ausgetauscht werden.
- Bei Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes ist die Gefahr eines Neubefalles benachbarter Fichten größer als bei Fangbäumen.
- Die Fangleistung ist reduziert, wenn Konkurrenten (stehende oder liegende Fangbäume) vorhanden sind.
- Auch Nützlinge gehen als Beifang in die Falle
- Fangkapazität ist im Gegensatz zu Fangbäumen über die gesamte Vegetationszeit vorhanden.
- Keine Kapazitätsgrenze, sofern der Fangbehälter regelmäßig geleert und gesäubert wird.