Bauernparlament fordert rasche Hilfen für Rinder- und Schweinehalter und praxistaugliche ÖPUL-Gestaltung
Die Corona-Krise hat die Systemrelevanz einer flächendeckenden Land- und Forstwirtschaft in Österreich einmal mehr aufgezeigt. Um die Versorgungssicherheit unseres Landes, sowohl mit Lebensmitteln als auch mit Holzprodukten, in Zukunft garantieren zu können, braucht es eine flächendeckende Land- und Forstwirtschaft. Jeder einzelne der bäuerlichen Familienbetriebe ist wichtig, um die Produktion von hochqualitativen Lebensmitteln und die Bewirtschaftung unserer Wälder sicherzustellen.
"Insbesondere die Fleischmärkte sind momentan bedingt durch den Corona-Lockdown und den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen in Deutschland in schweren Turbulenzen. Die Landwirtschaftskammer fordert daher von der EU-Kommission die Freigabe der geförderten privaten Lagerhaltung für Rind- und Schweinefleisch, damit die derzeit überschüssigen Mengen rasch vom Markt wegkommen und der Rückstau beseitigt werden kann. Im Kanon mit den Vertretern der Rinder- und Schweinebranche fordert die Vollversammlung der LK zudem eine Entschädigung für die durch die staatlichen Corona-Maßnahmen entstandenen Erlösverluste. Bauern sind Vorlieferanten für Gastronomie und Tourismus, sodass die Forderung nach entsprechenden Entschädigungen auch im Vergleich mit anderen Sparten der Wirtschaft jedenfalls legitim ist“, erläuterte Präsidentin Langer-Weninger in der Kammer-Vollversammlung.
Erfolge in GAP-Verhandlungen und Druckpunkte im ÖPUL-Programmentwurf
Der Prozess zur Erarbeitung des neuen ÖPUL 2023 ist auf Expertenebene weitgehend abgeschlossen. Ein detaillierter Vorschlag für die Interventionen bzw. Maßnahmen im ÖPUL 2023 liegt damit vor, ist aber noch nicht mit konkreten Prämien hinterlegt. Zentrales Element im neuen ÖPUL soll das Basismodul UBBB „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung und Bio“ werden. Eine eigenständige Bio-Maßnahme wird im vorliegenden Entwurf nicht mehr angeboten, sondern Bio findet sich künftig als einjähriges Top-up, einer sogenannten Bio-Managementprämie, zum UBB-Basismodul wieder. Die Bioprämie bleibt weiterhin ein Kernelement im ÖPUL, setzt sich künftig aber aus einer Reihe kombinationsfähiger Maßnahmen zusammen.
