Ausschuss für Biolandbau
Der Ausschuss für Biolandbau
tagte zu folgenden Themen:
- Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der IG Kontrollstellen, gab einen Überblick über den Verlauf der Kontrollsaison 2022. Sowohl die Kontrollstellen als auch die Bio-Landwirtinnen und Bio-Landwirte stellte die neue EU-Bio-Verordnung vor neue Herausforderungen. Positiv hervorgehoben wurde die Checkliste zur Umsetzung der verpflichtenden Vorsorgemaßnahmen, die von IG Kontrollstellen, Bio Austria und Landwirtschaftskammer Österreich erstellt wurde. Die neue EU Bio-Verordnung erfordert auch von den Kontrollstellen einen pragmatischeren und sachverständigen Zugang zu gewissen Kontrollpunkten. Die Weideverordnung konnte von einem Großteil der Betriebe erfolgreich umgesetzt werden. Wichtig ist, dass die Betriebe ihr Weidemanagement unter Berücksichtigung der Vorgaben aus der EU Bio-Verordnung nachvollziehbar erklären können.
- Die Boden.Wasser. Schutz.Beratung und ihr Versuchswesen im Bio-Ackerbau wurde von Marion Gerstl vorgestellt. Fünf Bio-Arbeitskreise wurden seit 2017 erfolgreich gegründet. Der Austausch der Praktiker und der direkte Wissenstransfer zu den Betrieben steht dabei im Vordergrund. Insgesamt wurden 103 Versuchsanlagen zum Thema Sortenwahl, aber auch zu den Themen Beikrautregulierung und Mulchsaat zum verbesserten Erosionsschutz durchgeführt.
- Lukas Großbichler zeigte die Entwicklungen am Bio-Absatz- und Rohstoffmarkt auf. Über 80 Prozent des Absatzes von Bio-Lebensmitteln erfolgt im Lebensmitteleinzelhandel. Die dortigen Entwicklungen sind bis zur Jahresmitte 2022 als stabil bis gut zu bewerten. Denn die Bio-Anteile am Gesamtumsatz sind weiter auf 11,5 Prozent angestiegen. Bio-Produkte zeigten eine geringere Teuerungsrate als konventionelle Produkte. Das bestätigt, dass die Bio-Landwirtschaft unabhängiger von globalen Einflüssen und Weltmarktpreisen ist. Einfluss auf die Rohstoffnachfrage haben die Entwicklungen am deutschen Absatzmarkt. So verzeichnete dieser bis Mitte des Jahres ein Minus, was sich besonders auf die Nachfrage von Bio-Milch und Bio-Geflügel auswirkte. Die guten Marktfruchtpreise und die hohe Nachfrage nach Futtergetreide erfreut die Bio-Marktfruchtbetriebe, setzt aber die Veredelungsbetriebe, trotz gestiegener Preise, unter Druck.