Ausschuss für Biolandbau

In der Sitzung des Ausschusses
für Biolandbau am 28. April
wurden unter dem Vorsitz von
Landwirtschaftskammerpräsident
Franz Waldenberger folgende
Themen behandelt:
- Trotz vieler Herausforderungen und Neuheiten für den Biolandbau mit dem EUBio- Audit, der neuen EU-Bio- VO und dem neuen ÖPUL 2023 sehen viele Betriebe eine Chance in der Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise.
- Das Referat für Biolandbau führte im Jahr 2021 insgesamt 100 umfassende Umstellungsberatungen durch und die Nachfrage ist auch im ersten Quartal 2022 hoch. Mit Beginn des neuen Förderprogrammes gibt es naturgemäß mehr Umstellungsinteressierte.
- Das Fazit zum Pilotprojekt zur Abdriftvermeidung auf Bio-Kräuterflächen fiel durchwegs positiv aus. Durch die Einbindung betroffener Bio-Kräuterbetriebe und konventionell wirtschaftender Nachbarbetriebe konnte eine Reduktion von über 40 Prozent an Pflanzenschutzmittel-Rückständen in den Bio-Kräutern im Projektgebiet erzielt werden. Das größte Problem verursacht der in Mais eingesetzte Wirkstoff Terbuthylazin. Das Projekt wird heuer fortgeführt.
- Die EZG Bio-Getreide berichtete über die aktuelle Lage am Bio-Getreidemarkt, die von Unsicherheit und Spekulation geprägt ist. Es gibt nur mehr wenig Ware auf Lager und die Anbauflächen deuten auf eine Unterversorgung im Bio-Futtergetreidebereich hin. Die Preise bleiben vorerst auf hohem Niveau.
- Ein Einblick in den Bio- Fleischmarkt zeigt die kontinuierliche Preisentwicklung nach oben im Rindfleischbereich, bei gleichzeitig stabilen Schlachtzahlen. Die letzten Wochen haben die Preise zum Teil explodieren lassen, auch getrieben durch die Nachfrage aus Deutschland. Der Bio-Schweinemarkt ist von Stabilität geprägt – sowohl preislich als auch in der Mengenentwicklung nach oben. Stark exportabhängig ist der Bio-Geflügelmarkt. Die Nachfrage in Deutschland ist ungebrochen, bei gleichzeitig sinkender Produktionssteigerung. Auch der Inlandsabsatz von Bio-Geflügelfleisch ist um rund 23 Prozent gestiegen.
- Ein Blick auf den Bio- Milchmarkt zeigt, dass die Bio-Milchmenge in OÖ in den letzten 20 Jahren um 140 Prozent gestiegen ist, die Anzahl der Milchviehbetriebe aber nahezu gleichblieb. Derzeit werden rund 20 Prozent der Milch in Österreich als Bio- Milch angeliefert. Insbesondere wird Bio-Heumilch nachgefragt. Im Vergleich dazu wird in Deutschland nur 4,1 Prozent der Milch als Bio-Milch produziert. Steigende Auszahlungspreise stehen einer überdurchschnittlichen Kostenentwicklung gegenüber.