Agrarbudget in OÖ steigt 2022 auf 85,7 Millionen Euro

„Mit insgesamt 85,7 Millionen
Euro (2021: 84,4) umfasst das
oberösterreichische Agrarbudget
im Jahr 2022 wieder 1,21
Prozent des gesamten Landeshaushalts.
Mehr als die Hälfte
dieser Mittel fließt in die
Ländliche Entwicklung. Maßnahmen
in diesem Bereich
wie etwa Abgeltungen für Umweltmaßnahmen
oder das
Leader-Programm werden
nicht rein aus europäischen
Geldern finanziert, sondern
von Mitteln des Bundes und
der Länder kofinanziert. Allein
die 17 Millionen Euro aus dem
Landesbudget für Umweltmaßnahmen
führen zu einer Gesamtauszahlung
an die heimischen
Betriebe von knapp 75
Millionen Euro“, betont Agrar-
Landesrätin Michaela Langer-
Weninger.
Versicherung gegen klimatische Risiken
Ein steigender Anteil am oö.
Agrarbudget – für 2022 sind
es 11,5 Millionen Euro – fließe
in die Finanzierung von Versicherungsmöglichkeiten
im
Bereich der Land- und Forstwirtschaft.
Diese helfen den
Bäuerinnen und Bauern maßgeblich
dabei, mit den bereits
spürbaren Auswirkungen des
Klimawandels fertig zu werden.
Mit dem Ausbau in den
Bereichen Tiergesundheit und
Vorbeugung bei Tierseuchen
werden die Existenzen der bäuerlichen
Familienbetriebe abgesichert.
Land- und Bund tragen
55 Prozent der Versicherungsprämien.
Mit dem Bundesanteil
beträgt die Unterstützung
der Risikovorsorge Hagel,
Dürre und Tierversicherung
bereits 23 Millionen Euro.
Für Langer-Weninger steht
fest: „Die Tierversicherung
ist angesichts der drohenden
Gefahr der Afrikanischen
Schweinepest von großer Bedeutung.“
Nach einem Antragsstopp
aufgrund der Mittelknappheit
im Bereich der Investitionsförderung
im Jahr 2020 wurde
mit Anfang 2021 die Antragstellung
wieder ermöglicht.
„Auch aufgrund der zusätzlichen
aws-Investitionsprämie
wurden in den ersten Monaten
tausende Anträge gestellt
– 2021 sind es bisher 4.800. Die
notwendigen Mittel aus der
Ländlichen Entwicklung sowie
zusätzliche Landesmittel
ermöglichen es, alle korrekten
Anträge auch positiv zu erledigen.
Aus dem OÖ. Plan werden
für die Investitionsförderungsmaßnahmen
zusätzlich
15 Mio. Euro zur Verfügung gestellt“,
so die Landesrätin.
„Wesentliche Schwerpunkte
in der Investitionsförderung
sind die Bereiche Stallbau
und Klimaschutz. So werden
etwa Geräte zur bodennahen
Gülleausbringung mit 40 statt
wie bisher mit 20 Prozent gefördert“,
erklärt Hubert Huber,
zuständiger Abteilungsleiter
des Landes OÖ. Besonders tierfreundliche
Stallbausysteme
sollen in Zukunft mit 35 statt
bisher mit 25 Prozent unterstützt
werden, insbesondere in
der Schweine- und Putenmast
und bei Abferkelsystemen. Für
Junglandwirte soll es noch einen
Zuschlag von 5 Prozent geben,
sodass hier eine maximale
Förderhöhe von 40 Prozent erreicht
wird.
Wald der Zukunft
Das oö. Agrarbudget weist einen
deutlichen Forst-Schwerpunkt
auf. Die Ländliche Entwicklung
beinhaltet zahlreiche
Fördermaßnahmen für
klimafitte Wälder. Zusätzlich
bietet der vom Bund aufgelegte
Waldfonds viele Unterstützungsmöglichkeiten.
„Die großen Schadereignisse
der letzten Jahre und die klimatischen
Veränderungen sind
für die Forstwirtschaft eine
große Herausforderung, die
wir mit Mitteln des Agrarbudgets
entsprechend begleiten“,
so Langer-Weninger.
Huber betont: „2021 gibt es
mittlerweile rund 1.600 Anträge
aus dem Bereich Waldfonds
und 400 Anträge aus der Ländlichen
Entwicklung. Für die
Wiederaufforstung und Pflege
nach Schadereignissen, für
Maßnahmen zur Entwicklung
klimafitter Wälder, die Abgeltung
von Wertverlust durch
Borkenkäferschäden und die
Errichtung von Schadholzlagerplätzen
stehen in OÖ in den
nächsten Jahren 38,5 Millionen
Euro zur Verfügung.“
„Die Leader-Fördermöglichkeiten
stärken den ländlichen
Raum auf vielfältige Weise.
Rund 1.300 Anträge wurden
von 2014 bis 2021 in den 20
Leader-Regionen genehmigt.
Leader wird ab 2023 ein neuer
Schwerpunkt der Ländlichen
Entwicklung im GAP-Strategieplan
sein und auch besser dotiert“,
so der Abteilungsleiter.
Die Umsetzung der „Strategie
Zukunft Landwirtschaft 2030“
gehe auch im kommenden Jahr
weiter. Beim Strategieprozess
seien 26 Ziele mit 141 Maßnahmen
herausgearbeitet worden,
diese würden nun in den verschiedenen
Themenbereichen
abgearbeitet, so Huber. Ein
Projekt ist die Beratungsstelle
„Lebensqualität Bauernhof“,
die sich dem Bereich Burnout-
Prophylaxe widmet und ab
Jänner 2022 in der Landwirtschaftskammer
OÖ startet.
Weitere Schwerpunkte im
Agrarbudget betreffen etwa die
Entlastungshilfe für bäuerliche
Betriebe, Unterstützungen für
Hofübernehmer, Förderungen
für die Erreichtung neuer Websites
und Onlineshops sowie
von Breitbandanschlüssen.