Ackerbauern blicken in ungewisse Zukunft
Ein Ausblick auf das Ackerbaujahr 2023 ist schwierig, denn die aktuellen Krisen sind in der Lage über Nacht unser Leben auf den Kopf zu stellen. Infolge Pandemie, Ukrainekrieg, explodierender Energiekosten und Inflation sind die Agrarmärkte im Jahr 2022 in Bewegung geraten, wie wir es seit Jahrzehnten nicht erlebt haben. Das Jahr 2022 war trotz hoher Treibstoff- und Düngerkosten für Oberösterreichs Ackerbauern ein gutes Jahr mit weitgehend optimaler Witterung und vernünftigen Deckungsbeiträgen. Für die Saison 2023 wird der Anbau von Ölsaaten, wie Sojabohne, Raps und Ölkürbis zurückgehen. Im Gegenzug erwarten wir in Oberösterreich eine Flächenausweitung bei Zuckerrübe, Mais, Winterweizen und Roggen.
„Dort wo es 2022 in Österreich ausreichend geregnet hat und die Erträge gut waren, hat der Ackerbau seit langem wieder Freude bereitet. Für 2023 schaut die Situation leider schon wieder anders aus“, erläutert Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
Landwirte müssen sich an den Klimawandel anpassen
„Wir stehen unmittelbar vor dem Frühjahrsanbau, der jetzt im März mit dem Anbau von Sommergetreide und Zuckerrüben startet. Noch sind die Böden ausreichend mit Wasser versorgt, die warmen Wintertemperaturen und fehlender Schnee haben aber für die Jahreszeit für hohe Verdunstungsraten gesorgt. Generell ist es wichtig, das Wasser mit Bodenbedeckung durch Zwischenfrüchte im Boden zu halten und für die Kulturpflanzen zu speichern. Auch bei der Düngung müssen sich die Landwirte umstellen. Düngemittel brauchen zur Wirkungsentfaltung ausreichend Wasser. Steht dieses nicht zur Verfügung, wirkt das Düngemittel nicht oder nicht zum richtigen Zeitpunkt. Daher müssen Landwirte auch bei der Düngung auf die Wasserversorgung achtgeben“, betont Helmut Feitzlmayr, Leiter der Abteilung Pflanzenbau in der Landwirtschaftskammer OÖ.