150 Jahre Francisco-Josephinum
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Heute werden in der ältesten und auch im Ausland bekannten Höheren landwirtschaftlichen Lehranstalt in Österreich 800 Schüler, darunter ein Drittel Mädchen, unterrichtet. Im Jahre 1871 wurden die ersten Absolventen in die Praxis entlassen, heute zählt der Absolventenverband mehr als 5.000 Mitglieder.
Umsiedlung nach Mödling
Das Francisco-Josephinum war bis 1926 eine Privatschule und wird seither öffentlich geführt. Seit Gründung ist das Landwirtschaftsministerium das zuständige Ressort. Im
Jahre 1934 wurde die Höhere Bundeslehranstalt für Landwirtschaft nach Wieselburg/ Erlauf in das Schloss Weinzierl umgesiedelt, in dem in den Jahren 1755 bis 1759 der große Komponist Joseph Haydn wirkte. Der neue Standort bot für die Ausbildung optimale Voraussetzungen, zumal eine intensive Zusammenarbeit mit der Versuchswirtschaft in Rottenhaus und mit der 1930 gegründeten Forschungsanstalt für Milchwirtschaft im benachbarten Ort Wolfpassing möglich wurde. Im Jahre 1956 wurde die landwirtschaftliche Ausbildung um einen landtechnischen Lehrgang mit 25 Schülern erweitert.
Landtechnische Versuchsanstalt
Im Jahre 2005 wurde durch die Zusammenführung des Francisco-Josephinums mit der landtechnischen Versuchsanstalt in Wieselburg das Kompetenzzentrum Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt geschaffen, in das auch der Bachelorstudiengang für Agrartechnologie in Kooperation mit der Fachhochschule Wiener Neustadt integriert ist. Außerdem werden zwei Forschungseinrichtungen im Bereich der Landtechnik und Lebensmitteltechnologie betrieben. Das Francisco-Josephinum gilt auch als digitaler Bauernhof. Die Ausbildung in den Abteilungen Landwirtschaft, Landtechnik, Lebensmittel- und Biotechnologie ist fünfjährig mit der Reife- und Diplomprüfung als Abschluss. Ab dem Schuljahr 2019/2020 wird auch die fünfjährige Ausbildung mit Reifeprüfung "Landwirtschaft und Digitalisierung“ angeboten. Alfred Rosenberger ist seit 2002 Direktor: “Die Absolventen und Absolventinnen bilden eine Lebensgemeinschaft, nennen sich stolz “Josephiner‘ und werden entweder Bauern oder wirken auf Gutsbetrieben, in der bäuerlichen Interessenvertretung, in der Verwaltung und im Genossenschaftswesen. Sehr viele Absolventen studieren auch an Universitäten weiter, insbesondere auch an der Universität für Bodenkultur.“ Robert Fitzthum, Direktor der LK Wien und Obmann des FJ-Absolventenverbandes, ist stolz darauf, dass die Josephiner in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und auch Kultur Karriere machten und das Land bis heute prägen.
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Neues Buch: “Die Josephiner“
Vor genau 150 Jahren, im Herbst 1869, wurde damals noch in Mödling das „Francisco Josephinum“ gegründet. Seit Langem zählt die heute in Wieselburg ansässige Lehranstalt zu den renommiertesten Agrarschulen im Land. Ihre Absolventen findet man heute in fast allen Branchen, auch bei Raiffeisen. Das Jubiläum wurde am 7. November in Wieselburg groß gefeiert. Mehr als 5.300 Mitglieder zählt der Absolventenverband FJ, insgesamt haben seit der Schulgründung beinahe 9.000 Josephiner – und mit einigen Ausnahmen davor seit den 1980er- Jahren auch immer mehr Josephinerinnen – die Ausbildung absolviert. “BauernZeitung“-Chefredakteur Bernhard Weber, selbst Absolvent des FJ, hat die Geschichte der Lehranstalt und seiner Alumnis skizziert und für das Buch “Die Josephiner“ besondere berufliche Werdegänge und Karrieren aufgelistet, die man nicht von vornherein mit einer Agrarschule in Verbindung bringen würde. Sogar die Ur-Enkel von Kaiser Franz Josef haben in Wieselburg die Schulbank gedrückt. Ergänzend gibt es ein 50-seitiges “Klassenbuch“ mit allen Absolventen seit der Schulgründung. “Die Josephiner“ von Bernhard Weber, 144 Seiten; Preis: 14,90 Euro. Online-Versand: 4 Euro. Bestellungen unter: www.josephiner.at.